E-Mail vom 10. August 2010
Sehr geehrter Herr Dr. Elsen,
danke, dass Sie weiterhin für meine Mutter, …[Name], beten. Nach meiner letzten Mail überschlugen sich die Ereignisse. Meine Mutter kam vor ca. 2 Wochen stationär ins Krankenhaus, nachdem sie in der Nacht gestürzt war und ihr Gedächtnis schwer zu Wünschen übrig ließ. Die Ärzte vermuteten jetzt auch Metastasen im Kopf. Dies bestätigte sich nach der Kopfuntersuchung allerdings nicht, jedoch wurde eine Demenz festgestellt. Am … kam ein körperlicher Zusammenbruch, sie wurde zunehmend schwach, hatte Atemaussetzer, so dass die Ärzte mit dem Schlimmsten rechneten. Ich bekam den Anruf, dass meine Mutter in den nächsten 4-6 Stunden versterben werde. Gegen 10.00 Uhr abends traf ich im Krankenhaus ein, meine Mutter war noch ansprechbar, doch alles zeigte wohl darauf hin, dass sie den nächsten Morgen nicht mehr erleben würde. Mein Stiefvater blieb die ganze Nacht bei ihr. Am nächsten Morgen fuhr ich durcheinander und mit Angst erfüllt, was mich wohl erwarten würde, ins Krankenhaus. Zitternd öffnete ich die Tür, da saß meine Mutter freudestrahlend auf der Bettkante und war am Essen. Die Ärzte sprechen von einem Wunder, geschenkte Zeit. Vor 4 Tagen wurde meine Mutter stabil nach Hause entlassen. Sie ist wieder zu etwas mehr Kräften gekommen, das Denken geht auch wieder besser.
Vielleicht geschieht noch ein weiteres Wunder. Die Ärzte haben die Chemo abgesetzt und klar gesagt, dass sie den Krebs im Rücken zwar im Griff haben aber dass der Krebs an der Leber nicht ganz verschwunden sei und mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann, in den nächsten Wochen oder Monaten, zum Tode führen wird.
Es grüßt Sie herzlich
N.N. [weiblich]
